Von Chafe nach Carreco. Tag 4 und wir schweben immer noch nicht!

Wie schon gestern vermutet, tat uns in der Früh alles weh 🙈 Da wir heute nur eine „kurze“ Strecke von 18 Kilometern vor uns hatten, gönnten wir uns das angebotene Frühstück, was auch äußerst lecker war!

Wir hatten gestern noch unsere Wäsche gewaschen und ich hatte meine über Nacht draußen auf den Wäscheständer gehängt, Biggi im Bad. Morgens wollte Biggi ihre noch feuchte Wäsche auch draußen aufhängen und stellte fest, dass meine weg war!!!!! Die liebe Hausherrin hatte sie heute Morgen kurzerhand abgehängt und in den Trockner geworfen! Als wir mit dem Frühstück fertig waren, ist auch Biggis Wäsche in den Trockner gewandert, welche die liebe Frau sogar ins Zimmer gebracht hat.

Insgesamt fällt uns immer wieder die Herzlichkeit der Menschen auf. Als wir gestern zur Unterkunft geschlichen sind (abseits des Caminos) wurden wir freundlich von Einheimischen darauf hingewiesen, dass wir falsch sind. Autofahrer hupen und zeigen beide Daumen 👍🏻 am vorbeifahren, insbesondere ältere Menschen, die einem auf die Schulter tätscheln oder einfach einen Bom Caminho wünschen 🥰

Gegen 8 Uhr sind wir wieder los, erstmals Richtung Camino. Nach 3 Km waren wir auf der offiziellen Route und sind den Wegweisern gefolgt.

Lange an der Straße entlang, was nicht so angenehm ist, aber das gehört dazu. Gelernt haben wir, dass wir jede Möglichkeit des Einkehrens wahrnehmen müssen, es könnte auch 10 Km gar nichts mehr kommen!

Also wurde an der vielbefahrenen Straße der erste Kaffee inhaliert!

Anschließend kamen wir durch Viana do Castelo, mit einer bezaubernden Innenstadt und einem Hauptplatz, wo wir ein Radler samt unheimlich schöner Livemusik eines Straßenmusikers genossen haben.

Der weitere Weg war nicht so spektakulär, umso mehr konnten wir uns auf unsere Wehwehchen konzentrieren!

Einen Kilometer vor dem Ziel gabs noch eine kleine Stärkung, bevor wir zur Herberge aufgebrochen sind. Vor uns waren schon 6 Pilger am Warten, gebucht hatten wir 2 Betten im gemischten Schlafsaal….

Dann kam die große Überraschung, wir bekamen ein Doppelzimmer (in einem Container), mit eigenem Bad und kleiner Küche!!!! Wir haben uns sooooo gefreut. Alles hier ist sehr liebevoll und sogar einen kleinen Pool gibt es, wo wir unsere Füße runtergekühlt haben!

Da morgen nochmal eine Mammutstrecke auf uns wartet und es doch überall zieht und zwickt, gönnen wir uns für morgen einen Gepäckservice. Heißt, wir laufen ohne Rucksack, der wird hier abgeholt und zu unserem Zielort gebracht. Anstrengend wird es aber sicher trotzdem, da es die ersten 6 Kilometer fast nur aufwärts geht…

Zum Abendessen gönnen wir uns einen Lieferservice, der in der Herberge aushängt: gegrillter Fisch für 10 Euro, Pilgerpreis 😉 Mal sehen, Hauptsache mal kein Sandwich!

Fazit: Laufpensum „nur“ 20 Kilometer sind ausreichend um ko zu sein und wenn wir weiter nur Toast und Sandwich essen, schauen wir bald aus wie eines 😂

Kommentare

  1. Das sind tolle Berichte. Es macht Spass die schönen Fotos zu sehen und Eure Berichte zu lesen. Ich kann mir richtig vorstellen, wie alles weh tut. Beim lesen zuhause gehts eigentlich mit den Schmerzen :-). Aber ich glaube so langsam entdeckt Ihr auch die kleinen und schönen Momente, die das Pilgern ausmacht. Freundlichkeit der Menschen und wie lecker ein Kaffee schmecken kann. Ich sitze hier im Apartment in Karlsfeld und werde dann gleich mal ins Bett gehen um Morgen auch fit zu sein. Ich fahre aber ins Büro :-). Ganz lieben Kuss und Gute Nacht mein Schatz

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