Mimimi…, Tag 11 von Pontevedra nach Caldas de Reis
Die Nacht war fürchterlich! Irgendwer in unserem Schlafsaal hat es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche Wälder Galiciens abzuholzen! Gefühlt hab ich 4 Stunden geschlafen, selbst Musik oder Hörbuch im Ohr konnten das unerlässliche Schnarchen nicht ausblenden. Biggi hattet dieses Erlebnis die Nacht zuvor….
Entsprechend gerädert (ich zumindest) haben wir uns um kurz nach 7 unter wieder wolkenlosen Himmel auf den Weg gemacht. Einmal quer durch die Stadt, wo aus gefühlt jeder Gasse mehr Pilger auf den Camino gestoßen sind.
Was mir beim Loslaufen noch nicht klar war, sich aber schnell abgezeichnet hat: heute ist mein Mimimi-Tag!!!!
Der Schnarcher hat ganze Arbeit geleistet, erst nach 8 Kilometern sind wir in einen Wald gekommen. Davor war die Umgebung ok, keine großen Straßen, aber eben halt auch kein Zauberwald.
Dazu noch die Unmengen an Pilgern, überwiegend „Reisegruppen“ mit Tagesrucksäcken. Teilweise singend oder mit lauter Musik aus einer Boombox zogen sie reihenweise an uns vorbei. Und dann kam noch dazu, dass kein Café weit und breit in Sicht war!!! Not my day!
Bei Kilometer 12 erst war der erste Stop in Sicht. Eigentlich Zeit für das erste Radler, aber da wir noch kein Frühstück hatten, gab es Café con Leche und ein leckeres Pan tostada mit Tomaten und Schinken. Der Garten war auch sehr schön zu sitzen und von unserem Platz aus konnten wir die ankommenden Pilger beobachten, wie eine Perlenschnur aufgereiht sind diese vorbeigezogen
Ab da hab ich mich auch wieder etwas versöhnt mit meinem Camino und so ging es weiter. Toilette hab ich mir gespart, nachdem ich mir schon 20 Minuten für den Kaffee die Beine in den Bauch gestanden habe und die Schlange an der Toilette es mit der von der Wiesn hätte aufnehmen können!
Die Pilgerschar war wohl noch an der Kaffeetankstelle, denn es wurde wieder etwas ruhiger und die Wege auch schöner. Trotzdem war diese Etappe von Spanien die am wenigsten Spektakuläre bisher.
4 Kilometer vor unserem Ziel kam die nächste Bar, jetzt musste ich aber dringend wohin. Auch hier wieder ein etwas größerer Andrang an Pilgern, aber gut… Blase leer, kann wieder mit Radler aufgefüllt werden 😉
Kurz vor Caldas de Reis nahm der Strom wieder zu, viele auf der Suche nach einem Bett. Gut dass wir gebucht haben, wenn auch nicht vom Luxus, aber immerhin ein Doppelzimmer (mit Gemeinschaftsbad) und kein Schlafsaal mehr.
Nach einem Welcomedrink in der Kneipe der Unterkunft haben wir das Örtchen erkundet. Nicht sehr groß, aber überraschend wirklich sehr schön. Im Intersport hat Biggi sogar noch einen Innenschlafsack erstanden, der sonst bisher noch nirgends zu kaufen war. Ein Plätzchen in der Sonne am Bach haben wir auch noch gefunden, sowie eine Tapsbar, wo wir uns wieder etwas aufwärmen und für morgen stärken konnten. Also trotz Mimimi noch ein sehr gelungener und schöner Tag.
Danke an die Schreiber der lieben und motivierenden Worte. Wir wären aber doch schon neugierig wer dahinter steckt 😉
Fazit: Laufpensum 26 Kilometer und nicht jeder Tag kann der schönste deines Lebens sein, macht das Herz aber wieder offen für schöne Momente.
Du arme Maus 😔
AntwortenLöschenSchnarchen ist wahre Folter. Aber die Fotos sind traumhaft 🥰
Fühle dich ganz lieb gedrückt 😘💕🐝
🤗🤗Großartig liebe Kerstin und Bigi!!! Was ihr leistet, die Berichte, die Bilder: ich bin "hin und weg". Besonders die Pinkelpausen kann ich mitfühlen wenn's keine geeigneten Stellen gibt. Oder die Suche nach schönen Cafés und Bars. Ich wünsche euch nur das Beste auf dem Weg. Ihr seid eh schon mit Freude dabei, das merkt man in deinen Berichten, Kerstin.Die Erzählungen von kleinen Wehwehchchen wenn ihr dann belohnt werdet durch schöne Dinge oder Freundlichkeiten. Weiter "Buen Camino" wünscht euch , Beate😘👋
AntwortenLöschenAch wie schön .. auch an die Bahnlinie kann ich mich erinnern. Bin diese Etappe damals im Dauerregen gelaufen … nur damals kannte ich Mimimi noch nicht 😉😘
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